Beschreibung des Verfahrens
Bei der Neuraltherapie handelt es sich um eine besondere Form der Injektionstherapie. Verwendet werden für die Behandlung homöopathische Einzel- oder Komplexmittel, welche an Nervengeflechte, Nervenaustrittspunkte oder im Rahmen der segmentgezielten Injektion an bestimmte Maximalzonen des Körpers sowie in Akupunkturpunkte gespritzt werden. Man benützt hierzu die Erkenntnisse der Segmenttherapie oder orientiert sich nach den Head’schen Zonen. In der Regel werden in einer Sitzung mehrere Injektionsstellen aufgesucht.
Unter dem Begriff Homöosiniatrie versteht man die Injektion (Einspritzung) von homöopathischen Mitteln in Akupunkturpunkte, entlang der Meridianlaufbahnen bzw. in Organreaktions- oder Narbenstörfelder. Gemäss den Erkenntnissen der Traditionellen Chinesischen Medizin und der Akupunktur stärkt und harmonisiert die Homöosiniatrie den Fluss der Lebensenergie Qi, regt Regulationsprozesse im Körper an bzw. nimmt reflektorisch Einfluss auf innere Abläufe und Organe, die mit den entsprechenden homöopathischen Mitteln gezielt beeinflusst werden können. Beide Therapieformen ergänzen und verstärken sich in ihrer Wirkung, sind jedoch für den Patienten durch die gute Verträglichkeit besonders schonend.
Anwendungsgebiete
Alle Schmerzzustände wie Neuralgien, Wirbelsäulenschmerzen, Kopfschmerzen oder Gelenkbeschwerden. Aber auch funktionelle Organbeschwerden, Narben, Herde und vegetative Verstimmungszustände reagieren sehr gut auf neuraltherapeutische oder segmentgezielte Injektionen.
Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.
Kombinationsmöglichkeiten
Dieses Therapieverfahren ist sehr vorteilhaft mit sämtlichen Formen der manuellen Medizin, insbesondere Chiropraktik und Osteopathie zu kombinieren. Für alle anderen Therapieformen der Heilpraktiker ist dieses Verfahren eine sehr gute Ergänzung.
Geschichte
Zweifellos gebührt das Verdienst der Erfindung den Gebrüdern Huneke am Anfang des 20.Jahrhunderts, die Beobachtungen über die Anwendung von örtlich angewendeten Betäubungsmitteln und deren Wirkungen auf den Gesamtorganismus machten. Lange Zeit galt daher auch das von ihnen verwendete Procain als klassisches Mittel für die Durchführung dieser Behandlungsmethode. In Kreisen der Heilpraktiker gab es immer wieder Strömungen, die die Verwendung chemischer Substanzen zur Therapie nicht akzeptierten und dadurch die Feststellung machten, dass mit biologischen Mitteln ganz ähnliche Effekte zu erreichen sind.