Beschreibung des Verfahrens
90 - 100 ml Blut des Patienten werden in einem Apparat (Einweggefässe) mit Sauerstoff ca. 10 – 15 Minuten lang mit reinem, medizinischen Sauerstoff aufgeschäumt und mit UV-Licht bestrahlt, anschliessend dem Patienten in eine Vene oder in einen Muskel zurück verabreicht.
Durch die H.O.T. wird die allgemeine Durchblutung verbessert und somit die Sauerstoffversorgung erhöht.
Etwa 30 Minuten dauert die gesamte Behandlung. In der ersten Woche können zwei Behandlungen durchgeführt werden. Später werden die Abstände vergrössert. In der ersten Therapieserie werden fünf bis zehn Behandlungen durchgeführt. Auffrischtherapien richten sich nach den Bedürfnissen eines jeden Patienten.
Anwendungsgebiete
Durch die verbesserte Mikrozirkulation steht im Vordergrund die Behandlung von Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose, also die arteriellen Verschlusskrankheiten mit all ihren Folgeerscheinungen. Weiter wird die Therapie bei chronischen Entzündungen, rheumatischen Erkrankungen, Asthma bronchiale, Allergien, Erschöpfungszuständen und zur Immunstärkung, zudem zur Begleittherapie bei Krebspatienten angewendet. Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Migräne, Hypotonie und chronische Lebererkrankungen können ebenfalls positiv beeinflusst werden.
Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.
Kombinationsmöglichkeiten
Grundsätzlich ist die Sauerstofftherapie (H.O.T.) mit fast allen anderen naturheilkundlich orientierten Therapieverfahren kombinierbar.
Kontraindikation
Hyperthyreose, Morbus Basedow, Hashimoto's Thyreoiditis, manche Dysthyreosen, alle Autoimmunthyreopathien.
Geschichte
Schon 1801 begann Ritter die wissenschaftliche Erforschung der natürlichen UV-Strahlen der Sonne. 1911 wurden die ersten Therapieversuche mit künstlichen UV-Strahlungen unternommen. Man erkannte die bakterizide und viruzide Wirkung der UV-Strahlung, ohne diese therapeutisch zu nutzen. 1920 hat Bier in Deutschland und Henschen in der Schweiz venöses Blut mit reinem Sauerstoff angereichert. Die damaligen schweren Narkosezwischenfälle konnten stark reduziert werden und somit wurden viele Patienten vor dem Tod bewahrt.
1933 haben Braun in Deutschland und zugleich Knott in Amerika Blut mit UV-Licht bestrahlt und anschliessend reinjiziert. Überraschende Heilerfolge bei bakteriellen Infektionen waren die Folge. 1940 versuchen Haas und Karst (Schüler von Henschen) beide Methoden zu vereinigen, indem sie Blut mit Sauerstoff aufschäumten und in einem Quarzzylinder von aussen mit UV-Licht bestrahlten. Auf Grund der grossen Blutverluste durch die Gerinnungsvorgänge konnte sich diese Methode trotz guter Erfolge bei Asthmatikern nicht durchsetzen.
Prof. Dr. Eduardo Wehrli verfolgte diese Entwicklung und suchte nach einer besseren technischen Möglichkeit, das Blut mit Sauerstoff anzureichern und gleichzeitig mit UV-Licht zu bestrahlen. Sein Ziel war es, die Durchblutung zu fördern, sowie die Sauerstoffnutzung im Organismus zu verbessern. Seit 1946 hat Wehrli in Selbstversuchen experimentiert. Sein Hauptproblem lag dabei in der Blutgerinnung und in der Sterilität der mit dem Blut in Berührung kommenden Teile seiner Apparaturen. Er scheiterte daran, dass die Materialien in den Apparaturen nicht ozonfest waren und zerfielen. Wehrli entwickelte diese Form der Eigenbluttherapie weiter und stellte sie erstmals 1957 auf einem Therapiekongress in Karlsruhe vor.
„Sauerstoff ist der Spender des Lebens und somit die Voraussetzung für die Bildung von chemischer Energie in der lebenden Zelle. Somit erweist sich Sauerstoff auch als Vorbedingung für die Erhaltung des Lebens und sein Mangel führt zu Beschwerden, Krankheiten oder Tod!“ (Nobelpreisträger Prof. Dr. Otto Warburg über H.O.T.)