Beschreibung des Verfahrens
Unter Symbiose versteht man das friedliche Zusammenleben mehrerer – auch unterschiedlicher – Lebewesen zum gegenseitigen Nutzen. Im vorliegenden Fall ist hiermit das Zusammenleben zwischen dem Organismus Mensch und den bakteriellen Mikroorganismen gemeint. Bei der Symbioselenkung bezieht sich das auf diejenigen Mikroorganismen, die im Darm des Menschen angesiedelt sind und dort wichtige Aufgaben erfüllen.
Zu den Aufgaben der bakteriellen Darm-Mikroflora gehört es, Nahrungsbestandteile aufzuschlüsseln und damit für den Organismus verwertbar zu machen. Andere Bakterien wiederum haben die Aufgabe, eine einseitige Ausbreitung bestimmter Bakteriengruppen zu verhindern. Wieder andere Bakterien haben die Aufgabe, das körpereigene Immunsystem zu schulen, also dem Organismus Mensch zu zeigen, welche bakterielle Organismen für ihn gefährlich werden können.
Wenn die oben beschriebenen bakteriellen Keimgruppen in einem bestimmten zahlenmässigen Verhältnis zueinander vertreten sind, spricht man von Symbiose. Haben sich hingegen bestimmte Keimgruppen zum Nachteil der anderen ausgebreitet oder sind körperfremde Mikroorganismen eingedrungen, liegt eine Fehlbesiedlung des Darmes, im Fachjargon Dysbakterie oder auch Dysbiose vor.
Ziel der Symbioselenkung ist es, dieses Missverhältnis der Dysbiose zu beseitigen und wieder ein zahlenmässiges Gleichgewicht zwischen den einzelnen Bakteriengruppen herzustellen. Ist dieses Ziel erreicht, werden auch die lästigen Begleiterscheinungen einer Fehlbesiedlung des Darmes verschwinden.
Anwendungsgebiete
Nach Antibiotikaeinnahme, Abwehrschwäche, Hauterkrankungen, Durchfälle, Verstopfung, Blähungen, Erschöpfungssyndrome, Vitamin- und Mineralstoffmangel sowie viele andere Erkrankungen, bei denen eine Sanierung der Darmflora als begleitende Therapie angezeigt ist.
Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.
Kombinationsmöglichkeiten
Die Therapie ist grundsätzlich mit allen anderen naturheilkundlichen und schulmedizinischen Behandlungsmethoden kombinierbar.
Geschichte
Die Mikrobiologie, also die Lehre von Bakterien, Viren und anderen Kleinstlebewesen ist eine noch sehr junge Wissenschaft. Es gibt sie ungefähr seit Anfang des letzten Jahrhunderts. Einer der Pioniere der Mikrobiologie war Theodor Escherich, ein österreichischer Kinderarzt. Er entdeckte die Colibakterien, nach ihm wurden sie Escherichia coli genannt. Nach dem zweiten Weltkrieg war ein Grossteil der Mikroorganismen, die den Darm besiedeln, bekannt. Auch entdeckte die Wissenschaft die verschiedenen Beziehungen der einzelnen Bakterien zueinander. Ganz wesentliche Entdeckungen zu den Wirkungen einzelner Bakterien auf komplizierte Organismen, wie Mensch oder Tier, wurden durch die Technik der sterilen Aufzucht von Tieren gewonnen.
Zu den deutschen Wissenschaftlern, die wesentlich zur Erforschung der Darmflora beigetragen haben und fundamentale Erkenntnisse aus ihren Arbeiten vermitteln konnten, gehören sicherlich Dr. Rusch, der über die Wirkungen der Colibakterien im menschlichen Organismus forschte, sowie Dr. Schuler, dessen grossen Verdienst die exakte Forschung über die Wirkungen der Säuerungsflora im menschlichen Organismus war.